Zum Politischen Aschermittwoch der Grünen Baden-Württemberg in Biberach fordert das Bündnis Gentechnikfreie Landwirtschaft: Auch für neue Gentechniken muss die Kennzeichnung verpflichtend bleiben!

Biberach/Stuttgart, 22.02.2023 Heute fand in Biberach der 27. Politische Aschermittwoch der Grünen Baden-Württemberg statt. Neben Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und Ministerpräsident Winfried Kretschmann kamen zahlreiche Vertreter:innen des Aktionsbündnis gentechnikfreie Landwirtschaft nach Oberschwaben. Gemeinsam mit Landwirt:innen aus verschiedenen Verbänden machten sie ihre Forderung nach verpflichtender Kennzeichnung der neuen Gentechniken laut und forderten die Politik auf, sich auf Länder-, Bundes- und EU-Ebene klar für die Beibehaltung der Regulierung einzusetzen.

Dazu Bärbel Endraß, Landwirtin und Vorständin der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Baden-Württemberg: „Eine gentechnikfreie konventionelle und ökologische Landwirtschaft wäre in kleinstrukturierten Gebieten nicht mehr möglich. Absatzmärkte und regionale Wertschöpfungsketten würden wegbrechen. Wir Bäuer:innen fordern, auch weiterhin gentechnikfrei erzeugen zu können. Eine Risikoprüfung von GVO-Produkten entsprechend dem Vorsorgeprinzip in der EU und eine geklärte Haftungsfrage sind dafür unabdingbar. Wir Erzeuger:innen fordern freien Zugang zu Saatgut das nicht durch Patentansprüche blockiert ist!“ Ausführliche Forderungen in Bezug auf die verpflichtende Kennzeichnung der neuen Gentechnik hatte das Bündnis mit breiter Unterstützung aus Landwirtschaft, Umwelt- und Naturschutz in Baden-Württemberg bereits im November formuliert. Die Forderungen zum Nachlesen: https://kurzelinks.de/skam
Zum Hintergrund: Aktuell wird in Brüssel unter Einfluss von Lobbyarbeit großer Agrarkonzerne über eine mögliche Deregulierung der neuen Gentechniken (NGT) diskutiert. Seitens der EU-Kommission fanden verschiedene Befragung statt, bei denen die geplanten Deregulierungsszenarien offensichtlich wurden. Diese Deregulierungspläne hätten zur Folge, dass das Vorsorgeprinzip, die Risikoprüfung und die Wahlfreiheit der Verbraucher:innen außer Kraft gesetzt werden. Eine gentechnikfreie konventionellen und ökologische Landwirtschaft wäre nicht mehr möglich.